Pocket Bike -
Fehlerbehebung

  1. Pocket Bike startet nicht
    Überprüfen Sie, ob sich ausreichend und vor allem der richtige Kraftstoff im Tank befindet (Gemisch 1:25 = ein Teil Zweitaktöl zu 25 Teilen Benzin).
    Vergewissern Sie sich, dass der Benzinhahn geöffnet ist. Bei den meisten Pocket Bikes befindet sich der Benzinhahn direkt am Vergaser. Im Regelfall ist er aus weißem Kunststoff und in der senkrechten Stellung geöffnet.
    Überprüfen Sie die Zündspannung, indem Sie die Zündkerze ausbauen und den Kerzenstecker wieder auf die ausgebaute Zündkerze stecken. Halten Sie dann die Zündkerze mit der Elektrode (der kleine Metallbügel) gegen eine unlackierte Stelle des Rahmens und ziehen dann am Seilzugstarter. Sind Zündeinheit und Zündkerze in Ordnung, sollten Sie den Zündfunken an der Zündkerze sehen. Bitte gehen Sie bei diesem Test sehr vorsichtig vor, da die Zündspannung mehrere 1.000 Volt beträgt und eine Berührung zwar nicht lebensgefährlich, aber doch sehr unangenehm ist! Falls Sie keinen Zündfunken sehen, überprüfen Sie die Leitung des Not-Aus Tasters. Falls diese Leitung mit der Isolierung am Auspuff „klebt“ oder eine defekte Isolierung aufweist (blanke Drähte sichtbar), kann dies die Zündung beeinträchtigen. In diesem Fall sollte die Leitung ausgetauscht oder zumindest neu isoliert werden. Ist die Leitung in Ordnung, sollten Sie zuerst die Zündkerze und bei weiterem Ausbleiben der Zündspannung die Zündeinheit (CDI) erneuern.
    Falls die Zündspannung vorhanden ist, überprüfen Sie die Zündkerze. Die Elektrode der Zündkerze sollte nach dem Startversuch einen leichten Kraftstofffilm aufweisen. Ist dies nicht der Fall, bekommt der Motor keinen Kraftstoff vom Vergaser (Vollgas beim Starten, mehrere Startversuche durchführen, Zündkerze erneut überprüfen). Ist die Zündkerze stark verölt, bekommt der Motor vom Vergaser zuviel Kraftstoff. Bitte reinigen Sie die Elektrode der Zündkerze und versuchen erneut den Motor zu starten. Eine weitere, jedoch seltene Fehlerursache, kann in einem zu kleinen oder zu großen Elektrodenabstand der Zündkerze liegen. Der optimale Elektrodenabstand liegt bei 0,6 bis 0,7 mm. Zur eindeutigen Überprüfung eignet sich hierfür eine Fühlerlehre.
    Überprüfen Sie den Kraftstofffilter auf Verunreinigungen und säubern bzw. erneuern Sie ihn gegebenenfalls.
    Falls Sie nach den oben aufgeführten Punkten als Fehlerquelle nur noch den Vergaser und / oder den Motor lokalisiert haben, ziehen Sie einen Fachmann hinzu. Bevor das Motor-Innenleben überprüft wird, bietet es sich an, den Fehler durch Überprüfung / Reinigung des Vergaser und der zwischen Vergaser und Motor sitzenden Membrane zu beheben. Auch können defekte Dichtungen das Start- und Laufverhalten des Pocket Bike stark beeinflussen. Indikatoren für defekte Dichtungen an Motor und/oder Vergaser sind Stellen an denen Kraftstoff austritt.

  2. Pocket Bike startet und läuft im Standgas zu niedrig bzw. geht im Standgas aus
    Dieses Problem lässt sich durch Verstellen der Leerlaufdüse beheben. Zu diesem Zweck befindet sich am Vergaser eine kleine Schlitzschraube, die mit einer kleinen Feder unterlegt ist. Sie sitzt bei den meisten eingesetzten Vergaser auf der linken Seite (in Fahrtrichtung gesehen). Drehen Sie diese Schraube aus Sicherheitsgründen bei ausgeschaltetem Motor in viertel Umdrehungen im Uhrzeigersinn, bis der Motor bei den darauf folgenden Startversuchen an bleibt.
  3. Pocket Bike startet und läuft im Standgas zu hoch
    Die Vorgehensweise zur Fehlerbehebung ist in Punkt 1 beschrieben, mit dem einzigen Unterschied, dass Sie die Schlitzschraube in viertel Umdrehungen entgegen dem Uhrzeigersinn drehen, bis die Leerlaufdrehzahl niedrig genug ist.
  4. Startprobleme mit lauten, knackenden Geräuschen des Seilzugstarters
    Sollte das Betätigen des Seilzugstarters mit lauten, knackenden Geräuschen untermalt sein, so ist mit Sicherheit der Mitnehmer (allgemein wegen seiner Bauform als „Schnecke“ bezeichnet) defekt. Die „Schnecke“ ist eines der am häufigsten benötigten Ersatzteile bei Pocket Bike mit 2-Takt Motoren. Zum Austauschen lösen Sie das Seilzugstartergehäuse (im Regelfall 3 Schrauben). Bei der anschließenden Entnahme der „Schnecke“ ist Sorgfalt geboten, damit Ihnen die unter der Antriebsscheibe liegende Stahlfeder nicht entgegen springt!
    Falls Sie zum ersten Mal die „Schnecke“ erneuern wollen, bitten Sie am besten eine zweite Person um Hilfe. Zum Austausch der „Schnecke“ legen Sie den Seilzugstarter auf den Boden und entfernen die Schraube in der Mitte. Dabei drücken Sie bzw. eine zweite Person solange auf die Antriebsscheibe, bis die neue „Schnecke“ eingesetzt und die Schraube wieder festgezogen ist. Da zum Ausbauen und Einsetzen der „Schnecke“ evtl. noch andere Teile (Mitnehmer aus Kunststoff, Spiralfeder, Unterlegscheiben) entnommen werden müssen, merken Sie sich bitte die Reihenfolge dieser Teile, damit beim Zusammenbau alles wieder passt.
  5. Motor startet perfekt, bringt aber im Lastbetrieb nicht die volle Leistung
    Eine häufige Ursache ist hierfür das Lockern des Vergaserdeckels. Durch die hohen Vibrationen löst sich dieser und sollte HANDFEST angezogen werden. Zu diesem Zweck befindet sich am Vergaserdeckel eine Mutter, die mit einem 14er Schlüssel vorsichtig angezogen werden kann. Tipp Schraubensicherung verwenden.
    Weitere Ursachen können hierfür im defekten, oder verschmutzten Luftfilter oder Vergaser liegen.
  6. Motor lässt sich nicht über den Not-Aus Taster abstellen
    Vorausgesetzt, dass Sie nicht mit irgendwelchen eigenen Kraftstoff-Mixturen auf Nitro- oder Methanolbasis experimentiert haben, sollte sich bei jedem Pocket Bike der Motor über den Not-Aus Taster abstellen lassen. Ist dies nicht der Fall, so überprüfen Sie die Kabel, die den Taster mit der Zündeinheit (CDI) verbinden. Zum Stoppen des Motors wird über den Not-Aus Taster Masse an den CDI-Anschluß geschaltet. Sehen alle Kabel unbeschädigt aus und sind alle Steckverbindungen in Ordnung, lassen Sie den Taster von einem Fachmann auf  Funktion überprüfen.

Die oben erwähnten Diagnose-Möglichkeiten sind mit Sicherheit keine Lösung für alle Pocket Bike Probleme. Erfahrungsgemäß decken Sie aber über 90% aller Schwierigkeiten ab. In Zweifelsfällen bzw. hartnäckigen Problemen empfehlen wir immer die Einbeziehung eines Fachmannes!